Erster Schritt in die richtige Richtung, ein Zweiter MUSS folgen
Am 06.08.2020 fand im Bürgerform Hoffnungsthal auf Einladung von Bürgermeister Mombauer ein Gespräch zur „Königsforstabflugroute“ statt. Neben fünf Vertretern der IG aus Kleineichen waren eingeladen und anwesend : Frau Wieja (Vorsitzende der Fluglärmkommission), Herr Ertler ( Chef der Verfahrensplanung der DFS) , Herr Klinger ( Bez.Reg. Düsseldorf, Vorsitzender des Technischen Arbeitsausschusses für Lärmminderungsmaßnahmen ), Herr Partsch (Flughafen Köln/Bonn) und Vertreter aus der Kommunalpolitik, darunter die Fraktionsspitzen von CDU, SPD, Grüne und FDP.
Von 18 bis nach 21 Uhr wurde die bekannte Problemstellung sehr intensiv und im Ergebnis konstruktiv erörtert. Die Lage der Stadtteile Kleineichen und Forsbach außerhalb der gesetzlichen Lärmschutzzone und damit ohne jeglichen Anspruch auf passive Lärmschutzmaßnahmen (im Gegensatz dazu z.B. Rath-Heumar ) , die entstandene besondere Betroffenheit im Nachtflugbetrieb und eine neue gemessene „Spitzenannäherung“ an Kleineichen von 1600 m konnten die Vertreter der IG nachdrücklich verdeutlichen.
Als Sofortmassnahme und damit als erster Schritt zur Rückkehr auf die konsensuale „Ideallinie“ über den Königsforst soll erfolgen:
Das bereits nach Beschluss der Fluglärmkommission vom 10.03.2020 eingeleitete Verwaltungsverfahren zur Verlagerung des sog. Abdrehpunktes DK034 um 0,2 NM (entspicht ca. 370 m ) für Airbusmaschinen soll auf sämtliche Fluggeräte ausgeweitet werden; das könnte zumindest auch im Nachtbetrieb eine geringfügige Lärmreduzierung bewirken – diese Maßnahme könnte dann Ende Januar 2021 greifen. Der Flughafen ist aufgefordert, kurzfristig eine spezifische Auswertung für die „Nicht-Airbusse“ zu erarbeiten, damit die Fluglärmkommission per Videokonferenz den Beschluss vom 10.03.2020 auf sämtliche Fluggeräte ausweiten kann.
Als zweiter Schritt und „Königsmaßnahme“
Zur tatsächlich vollständigen Rückkehr zur bisherigen Ideallinie über den Königsforst müssen die vorgelegten Entwürfe für ein „Radius-to-fix“-Verfahren überarbeitet werden; die bisherigen Entwürfe basieren auf zu kleinen Radien, die von der ICAO nicht genehmigt werden. Mit neuen, von der DFS gestern bekanntgegebenen Parametern, scheint jedoch eine „Radius-to-fix“-Lösung konstruierbar. Je zügiger dieser Vorschlag genehmigungsfähig konstruiert wird, um so schneller kann er die v.g. Sofortmassnahme ersetzen und führt damit zu den bekannten Konsensbeschlüssen der Fluglärmkommission zur Wiederherstellung der Ideallinie für den Königsforstüberflug. Der „Pferdefuss“ dabei ist ein bis zu 15 Monaten dauerndes Verwaltungs-bzw. Genehmigungsverfahren. Zwischen DFS und IG Fluglärmschutz wurde eine direkte Arbeitsebene vereinbart, damit weitere zeitliche Verzögerungen vermieden werden.
Zweiter Schritt (Plan B) :
Sollte auch das v.g. Radius-to-fix-Verfahren nicht genehmigungsfähig entwickelt werden können, muss der sog. „Abdrehpunkt DK034“ um ein weiteres Stück ( insgesamt bis zu 0,6 NM) weiter nach Nordwest verlagert werden, um die bereits bestehende Konsens- und Beschlusslage in der Fluglärmkommission zur Ideallinie über den Königsforst tatsächlich auch umsetzen zu können.
Fazit :
Im Termin am 06.08.2020 bei BM Mombauer konnte die IG mit Unterstützung der kommunalen Politik nach intensiver Darstellung und Erörterung Zugeständnisse in einem bereits laufenden Verwaltungsverfahren und einen konkreten Ausblick für die Rückkehr zur Ideallinie über den Königsforst erreichen ; die IG Fluglärmschutz Kleineichen will über ein gezeichnetes Protokoll die Zusagen von gestern „wasserdicht“ verfestigen.
2020-08-07 IG Fluglärmschutz im Bürgerverein Kleineichen e.V.